Der Ricarda-Huch Preis 2021 der Stadt Darmstadt wird dieses Jahr an Petra Reski verliehen. Mit dieser Auszeichnung wird die Schriftstellerin und Journalistin für ihr Gesamtwerk geehrt. Im März ist im Droemer Verlag ihr neues Buch Als ich einmal in den Canal Grande fiel erschienen, in dem Petra Reski einen wehmütigen Blick hinter die Kulissen Venedigs wirft und erzählt, wie es ist, in einer Stadt zu leben, der es zum Verhängnis wird, dass sie von aller Welt geliebt wird.
Der Ricarda Huch Preis wird seit 1978 alle drei Jahre in Erinnerung an die deutsche Dichterin und Schriftstellerin Ricarda Huch verliehen an "eine Persönlichkeit aus Kunst oder Literatur, aus Wissenschaft oder Politik [...], deren Wirken in hohem Maße bestimmt ist durch unabhängiges Denken und mutiges Handeln, verbunden mit einem uneingeschränkten Wirken für jene unveräußerlichen humanen, emanzipatorischen und freiheitlichen Grundsätze, die sich aus der europäischen Geschichte herleiten, die Ideale der Humanität und Völkerverständigung als Werte der historisch-kulturellen Identität der europäischen Gesellschaften zu fördern" (Auszüge aus der Satzung). In der Vergangenheit wurden unter anderem Marcel Reich-Ranicki, Orhan Pamuk und Ferdinand von Schirach mit dem Ricarda-Huch- Preis ausgezeichnet. Petra Reski ist damit die 15. Preisträgerin.
Petra Reski, die seit den Neunzigern in Venedig lebt und die Lagunenstadt kennt wie keine Zweite, erzählt in Als ich einmal in den Canal Grande fiel so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.
Petra Reski wurde im Ruhrgebiet geboren. Nach dem Studium besuchte sie die Henri-Nannen-Schule und arbeitete als Redakteurin beim Stern, bevor sie in Venedig ihr Herz verlor. Seit 1991 schreibt sie von dort aus Romane, Sachbücher und Reportagen. Zuletzt erschien von ihr: Der Italiener an meiner Seite (2006), Mafia. Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern (2008), Von Kamen nach Corleone. Die Mafia in Deutschland (2010) sowie ihre Krimireihe um die Ermittlerin Serena Vitale. Seit 2018 fährt sie ein kleines Fischerboot, mit dem sie sogar rückwärts einparken kann.