Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist promovierte Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin. Auf dem YouTube-Kanal “maiLab” produziert sie für funk regelmäßig Videos zu wissenschaftlichen Themen und bietet damit allen Interessierten verlässliche und differenzierte Informationen. Für “maiLab” erhielt Mai Thi Nguyen-Kim schon vielfach Preise, wie 2018 den Grimme Online Award und den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus. 2020 wurde sie mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Außerdem ist sie bekannt aus der WDR-Wissenssendung "Quarks".
Schon bei ihrem ersten Buch Komisch, alles chemisch bereitete sie Wissenschaftliches leicht verständlich für alle auf.
„Eine großartige Anwältin von Fakten und Vernunft.“ Claus Kleber
Mit ihrer unvergleichlicher Art stellt sich Mai Thi Nguyen-Kim nun den großen Streitthemen der Gesellschaft. Zum Beispiel das schon lange heiß diskutierte Thema um den Zusammenhang zwischen Videospielen und Gewalt. So sind sich Wissenschaftler*innen einig, dass sich Amokläufe als extreme Ausnahmeereignisse nicht auf Videospiele zurückführen lassen. Aber die Expert*innen sind in zwei Gruppen gespalten: Für die einen sind gewaltvolle Videospiele durchaus ein Risikofaktor, der zu Aggression im echten Leben führen kann. Die andere Gruppe sieht zwar auch Effekte, aber sie sind der Überzeugung, dass diese gering sind und damit kaum eine Bedeutung haben.
Hier streiten die Expert*innen, aber Mai Thi Nguyen-Kim hilft uns Leser*innen zu verstehen, wo die Problematik bei dem Thema liegt. Die psychologischen Methoden, mit denen man den Zusammenhang untersucht, weisen Schwierigkeiten auf und die Aggressionsforschung ist besonders kompliziert. Neugierig, wieso das der Fall ist? Die Antwort gibt es im Buch gewohnt fundiert, verständlich und unterhaltsam erklärt.
Weitere Themen in Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit sind ganz aktuell Corona und das Verhältnis von Politik und Wissenschaft, die Sicherheit von Impfungen sowie der Klimawandel. Und wie sieht es eigentlich mit Homöopathie und alternativer Medizin aus? Oder der Legalisierung von Drogen? Beides Fragen, denen im Buch auf den Grund gegangen wird. Genauso wie der Gender-Pay-Gap, den Unterschieden zwischen der Denkweise der Geschlechter und der Erblichkeit von Intelligenz.
Mai Thi Nguyen-Kim möchte aber ebenfalls erklären, was ein wissenschaftlicher Konsens ist und wieso er so schwierig zu erreichen ist. Sie begibt sich mit ihrem Buch auf die Suche nach der kleinsten gemeinsamen Wirklichkeit und will dabei nicht nur herausfinden, auf was man sich einigen kann, sondern auch, wo noch wissenschaftliche Erkenntnisse fehlen. An diesen Stellen dürfen wir uns nämlich unsere persönlichen Meinungen gegenseitig an den Kopf werfen. Allerdings funktioniert das nur dann richtig, wenn man dabei ein gemeinsames Fundament, eine gemeinsame Wirklichkeit, besitzt. Mai Thi Nguyen-Kim schafft mit ihrem Buch diese Grundlage, mit der wir alle wieder besser diskutieren können.