Michaela Küpper wurde im niederrheinischen Alpen geboren und wuchs in Bonn auf, bevor sie zum studieren nach Marburg zog. Ihre Fächer waren Soziologie, Psychologie, Politik und Pädagogik. Später arbeitete sie als Projektmanagerin in einem Verlag bevor sie freie Schriftstellerin wurde.
Schon bei der Arbeit an ihrem Roman Der Kinderzug befasste sie sich mit Fragen des Widerstands im Nationalsozialismus und wollte dieses Thema vertiefen: Durch Recherchen, die es ihr ermöglichen sollten eine Geschichte des Widerstandes aus der Mitte der Bevölkerung heraus zu erzählen, stieß sie auf Mucki Koch, geborene Kühlem, und ihre Familie.
Michaela Küpper war fasziniert davon, wie Mutter und Tochter aktiv gegen die Nationalsozialisten kämpften und wie die Familie sich von Anfang an der Herrschaft des Nationalsozialismus widersetzte. Daraus entstanden die Hauptpersonen Gertrud und “Mucki” Kühlem aus ihrem neuen Roman Die Edelweisspiratin, der sorgfältig recherchiert das Schicksal dieser Familie aufgreift.
Michaela Küpper – Die Edelweisspiratin
Die Edelweisspiraten waren eine Gruppe unangepasster, junger Leute, die sich insbesondere gegen die Hitlerjugend wendeten. Vor allem die Mädchen stellten sich zusätzlich gegen das Rollenbild, das die Nazis von den Frauen hatten. Mucki Koch setzte sich in ihrer Jugend stark gegen dieses Rollenbild zu Wehr, was zur damaligen Zeit eine Menge Mut erforderte. Michaela Küpper erzählt in Die Edelweisspiratin die Geschichte dieser Personen aus zwei Sichten: die von Mucki Kühlem und die ihrer Mutter Gertrud Kühlem.
Die Apothekerin Gertrud lernt Anfang der 1920er Jahre den einfachen Arbeiter Peter kennen. Zunächst liegen Welten zwischen der Bürgerlichen und dem Kommunisten, doch nach und nach entwickelt sich Gertrud zu einer Verfechterin kommunistischer Ideale. Ihre kleine Tochter bekommt die Treffen der Genossen, die in der Kölner Wohnküche ihrer Familie stattfinden, stets mit: Sie erbt den Kampfgeist ihrer Eltern. Und als 1933 die Nazis die Macht ergreifen, stehen nicht nur Peter und Gertrud vor der Frage, welchen Weg sie gehen.
„Fassen wir also zusammen:
1. Gestern hat die arme Rosi dran glauben müssen.
2. Heute Morgen hat der Prozess gegen Peters Genossen Hermann Hamacher und die anderen Rotfrontkämpfer begonnen.
3. Heute Abend wurde Peter von der SA verhaftet. Sollten sie ihn festgenommen haben, weil sie ihn mit Punkt 2 in Verbindung bringen, dann gnade uns Gott.”
(Die Edelweisspiratin, Seite 10)