Die Vielfalt von Science-Fiction

Gespeichert von egoehrmann am Mo., 05.07.2021 - 08:30
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Die Vielfalt von Science-Fiction
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Mit dem Genre Science-Fiction verbinden viele Leser*innen klassische Elemente wie Raumfahrt, Aliens, neue Techniken und Wissenschaften und die Erforschung anderer Rassen und fremder Planeten. Doch Science-Fiction ist viel mehr als das. Unter anderem befasst sie sich mit grundlegenden Fragen der Menschheit: Sind wir alleine im Universum? Was macht das Menschsein aus? Und was ist unser Platz in der Welt? Ein Genre, das auch die gesellschaftlichen und politischen Themen stark in den Fokus stellt.
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In der derzeitigen Entwicklung der Science-Fiction spielen Themen rund um Zeitreisen eine wichtige Rolle, aber auch die neuesten Technologien werden stärker mit eingebunden, sodass KI und VR weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen. Mit jeder neuen Thematik, wird die Vielfalt der Science-Fiction deutlicher und weitet sich mehr und mehr auf ein größeres Publikum aus. Ein Publikum, das weniger von der “klassischen” Science-Fiction angesprochen wird, sondern sich durch feministische Dystopien oder Thriller mit futuristischem Setting dem Genre annähert.

Dabei ermöglicht die Science-Fiction ein Bild einer zukünftigen Welt zu zeichnen, das andere, gegenwärtige Themen in den Vordergrund rückt und mit einem Zukunftssetting einen neuen Blickwinkel aufzeigt. 

In ihrem dystopischen Science-Fiction-Thriller Das ferne Licht der Sterne vereint die Bestsellerautorin Laura Lam beispielsweise gesellschaftliche und (klima-)politische Themen miteinander und erschafft eine düstere, aber am Ende hoffnungsvolle Zukunftsvision. Der Roman nimmt dabei dezidiert Bezug auf die Tradition der Utopien, nicht umsonst nennt Laura Lam den Planeten, den ihre Hauptfiguren als “neue Erde” ausfindig machen, “Cavendish” – benannt nach der Autorin Margaret Cavendish und ihrer Utopie The Blazing World, die 1666 erschien und in der Probleme der Macht und die Rolle der Frau bei der Gestaltung der Welt thematisiert werden. Das perfekte Buch für alle Fans von Margaret Atwood und Hidden Figures, zu dem BookRiot genau richtig feststellt: „Wenn ‚Der Marsianer‘ und ‚Der Report der Magd‘ ein Buch zeugen würden, wäre dieser feministische Science-Fiction-Thriller das Ergebnis!“

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ISBNs
978-3-426-52700-9
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Auch den politischen Aspekt trägt die Science-Fiction seit ihrer Entstehungsgeschichte immer wieder in ihren Geschichten mit sich, vor allem wenn Auseinandersetzungen mit alternativen Welten oder Parallelwelten behandelt werden und zwei oder mehrere Kulturen aufeinandertreffen. Das beste Beispiel dafür ist die These der Existenz von Multiversen, also einer endlosen Zahl paralleler Universen. 

Micaiah Johnsons Roman Erde 0 basiert auf dieser These: Auf der sogenannten Erde 0 haben Forschende die Möglichkeit gefunden, zwischen diesen Parallelwelten hin und her zu reisen. Allerdings kann eine alternative Welt nur betreten werden, wenn man dort bereits tot ist. Ihr Roman beschäftigt sich somit mit der Frage, ob in einer Welt wohl mehrere Versionen eines Menschen existieren können und bindet dabei eine Vielzahl an kulturellen Entwicklungen mit ein. Und ganz nebenbei öffnet Micaiah Johnson mit diesem Debüt den Raum für brandaktuelle Themen wie Diversität, Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung. Denn die Protagonistin Cara ist nicht ohne Grund in der Lage, 372 der 380 entdeckten Parallelwelten zu betreten. 
Micaiah Johnson zeigt deutlich, dass man gesellschaftliche Themen in unterhaltsame Lektüre einbinden kann, ohne dabei belehrend zu wirken. Erde 0 ist ein außergewöhnlicher Pageturner in der Tradition von Veronica Roth. 

 

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ISBNs
978-3-426-52558-6
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Neben (klima-)politischen und gesellschaftlichen Thematiken rückt auch die Figurenentwicklung immer stärker in den Fokus und gibt einen Anknüpfungspunkt für eine jüngere Leserschaft, die bereits seit ihrer Jugend in Berührung mit Science-Fiction gekommen ist.

In Skyward von Brandon Sanderson steht Spensa als Protagonistin im Vordergrund, die den großen Traum hat, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und Pilotin zu werden, um ihren Planeten vor den Krell zu verteidigen und die Ehre ihrer Familie wiederherzustellen. Spensa ist die typisch-dickköpfige Protagonistin, wie wir sie aus Jugendbüchern kennen, die alles dafür tut, um ihre Ziele zu erreichen. In der Kombination mit den actionreichen Luftkämpfen, den humorvollen Dialogen mit der KI M-Bot und einem Plot, der vor Wendungen und politischen Intrigen keinen Halt macht, wird Skyward auch für erwachsene Leser*innen zu einer mitreißenden Lektüre und schafft die perfekte Mischung für die vielfältige Leserschaft.



Neben Brandon Sanderson zeigt auch M. K. England in Die Verstoßenen, wie Science-Fiction ihren Weg in die Herzen der jungen Leser*innen findet: Lust auf Space-Akademie, spektakuläre Verfolgungsjagden, Heists und chaotische Figuren, angeführt von einem heißen, bisexuellen Captain? Mit einem Setting innerhalb einer Space Academy und junge Protagonist*innen, die eine herrlich diverse Gruppe bilden, angeführt von einem humorvollen Piloten, der seine Flugangst mit Flugstunden bekämpft, ist M. K: Englands Die Verstoßenen die perfekte Lektüre für zwischendurch.

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ISBNs
978-3-426-52686-6
978-3-426-52587-6
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Die aufgezeigten Thematiken der Science-Fiction stellen nur ein Bruchteil des vielfältigen Genres dar, zeigen aber die Besonderheit auf: Die dargestellten Welten und Technologien sind so konzipiert, dass sie zwar heute nicht existieren, aber eines Tages existieren könnten. Dadurch entsteht eine einzigartige Möglichkeit sich mit Problemen der Gegenwart auseinanderzusetzen und Gedankengänge aufzuzeigen, die für unser eigenes Denken, aber auch für die Zukunft sehr wichtig sind. Und das inmitten von abenteuerlichen, spannenden Geschichten, die einen mitreißen und abtauchen lassen.

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